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Automatische Gartenbewässerung selbst planen und umsetzen

Automatische Gartenbewässerung erspart einem die lästige manuelle Bewässerung Eures Gartens. Sommer, Sonne… Garten bewässern. Wer kennt das Thema nicht? Endlich ist der Sommer da und schon geht es los mit der lästigen Bewässerung des Gartens. Irgendwann braucht der Rasen ein neue Frisur und los geht es: Rasenmäher an, der Sprenger steht noch im Weg, Rasenmäher aus, Sprenger runter, Rasenmäher wieder an, Sprenger wieder rauf… Schön wäre doch, wenn ihr entspannt in den Sommer starten könnt, ohne immer hin und her zu räumen. Ein Smart Home und intelligente Gartenbewässerung erspart einem die lästige manuelle Gartenbewässerung. Wie wäre es, wenn Euer Smart Home die intelligente Gartenbewässerung für Euch übernimmt?

Geht nicht? Doch das geht! Teuer? Auf den ersten Blick vielleicht, aber ich möchte es wirklich nicht mehr missen. Ich kann nun einfach entspannt zuschauen, wenn alles automatisch bewässert wird und ich muss nichts mehr hin und her räumen. Ich spare im Endeffekt eine Menge Zeit für andere wichtige Dinge.

Dies ist ein konkretes Beispiel der Komfortfunktionen aus diesem Beitrag.  Wir haben zwei getrennte Rasenflächen mit jeweils ca. 100 qm,  die per Sprenger bewässert werden. Weiterhin vier Hochbeete (4m x 1,5m ), die auch bewässert werden wollen. Im Folgenden werde ich Euch erläutern wie die Installation stattgefunden hat.  Dies alles wurde realisiert bevor Gardena Smart, Kärcher Senso oder der Hozelock Cloud Controller herausgekommen ist. Diese bieten sich nur für ganz einfache Fälle an.

Wollt ihr tiefer in die Materie einsteigen nutzt das Planungshandbuch von Hunter. Die Logiken zur Smart Home Gartenbewässerung werde ich in einem späteren Beitrag darstellen.

Automatische Gartenbewässerung – Planung

Gartenplanung - Automatische Gartenbewässerung

Als erstes braucht ihr, wie so oft im Leben, einen Plan für die automatische Gartenbewässerung . Wenn ihr der folgenden Anleitung folgt und die verlinkten Artikel in der benötigen Menge bezieht, sollte eigentlich alles für die Umsetzung zur Verfügung stehen. Falls etwas nicht passt, hinterlasst bitte ein Kommentar. So kann ich Fehler in der Beschreibung direkt beseitigen. Nun aber los…

Ermittlung der richtigen Rohrlängen und Verbindungstücke

Nehmt ein Blatt Papier mit Eurem Grundstücksplan oder alternativ ein weißes Blatt. Überlegt Euch zu Anfang wie viele Wasserquellen (Wassersteckdosen/-hähne, Sprenger, Microbewässerungen, Tropfschläuche) ihr versorgen möchtet. Tragt diese Stellen in den Plan ein. Zum anschließenden Messen nehmt ihr am Besten ein Maßband oder alternativ einen Gliedermaßstab (Zollstock/Meterstab). Das Maßband erleichtert Euch die Arbeit. Ihr fixiert das Maßband an dem Gebäude (Haus, Garage, Hütte…) oder der Stelle von dem ihr die Hunter – Ventile mit dem PE-Rohr Verteiler verbindet. Nun zieht ihr das Maßband an die geplanten Wasserquellen. Ich kann Euch nur empfehlen immer im rechten Winkel zu verlegen und nicht kreuz und quer zu gehen. Das hilft Euch später enorm beim Einmessen in Euren Plan und die Mehrkosten könnt ihr meiner Meinung nach vernachlässigen.

Folgt ihr meinem Rat, macht bitte jedes Mal beim Abbiegen ein Stab ins Erdreich. Um die Stäbe könnt ihr auch direkt das Maßband legen. Notiert Euch zum Ende die Meter vom Maßband. Habt ihr mehrere getrennte Flächen, die ihr bewässern wollt, macht ihr das ganze X-Mal. Am Ende zählt ihr die gemessen Meter zusammen und die Stäbe und ihr habt die Anzahl der PE-Rohr 90 Grad Fittings und natürlich die Meter des PE-Rohr. Plant für das PE-Rohr ggf. Reserve z.B. auch für den Anschluss der Ventile etc. ein. Meist ist eine größere Menge auch günstiger. Für meine Planung war das folgende PE-Rohr ausreichend. Im Planungshandbuch von Hunter könnt ihr bei größeren Anlagen im Kapitel „Anschlussleistung für die Beregnungsanlage“ noch mal nachlesen, ob das Rohr ausreichend dimensioniert ist.

Materialien für den Anschluss der Wasserquellen

Für jede geplante Wasserquelle bestellt ihr die richtige Menge an Versenkregnern, Micro BewässerungenPerlschläuche und Wasserhähnen. Über die Gesamtanzahl der Quellen leitet sich die Größe des PE-Rohr Verteiler ab. Ihr könnt bei Bedarf mehrere Verteiler miteinander verbinden. Den Verteiler schließt ihr mit mindestens einer Endkappe. Für den Anschluss an die Hauswasserleitung empfehle ich den Anschluss über das PE Rohr und einen separaten Kugelhahn. Damit die Entlüftung per Druckluft erfolgen kann, wird der Kugelhahn mit einem Minikugelhahn und einer Druckluftkupplung verschraubt. Die Verbindung von PE-Rohr und Kugelhahn stellt ihr mit einem Bogen her. Das andere Ende des Kugelhahns wird mit einer PE-Kupplung an das PE Rohr angeschlossen.  Dies entspricht dem vorletzten Bild in der Galerie.

Bestellt anschließend pro separat schaltbarer Wasserversorgung ein Hunter – Ventil um das Wasser an- und auszuschalten. Für die Verbindung der Hunter – Ventile mit dem PE-Rohr und dem Verteiler nehmt die passenden PE-Fitting Kupplungen in der gleichen Anzahl wie die Ventile. Mit diesen Fittings verbindet ihr später das PE-Rohr mit dem Verteiler und den Hunter – Ventilen.

Für nicht schaltbare Quellen wie Wasserhähne, braucht ihr kein Ventil. Hier verbindet ihr den  Schlauch direkt mit folgender PE-Kupplung.

Falls ihr den Verteiler nicht voll ausnutzt, braucht ihr noch ein PE-Plug zum Verschließen für jeden offenen Anschluss.

Für den Anschluss der Wasserquellen im Garten wird weiteres Material benötigt. Pro Versenkregner von Gardena bestellt Euch jeweils ein PE-Fitting 90 Grad 3/4 Zoll Innengewinde und ein Hunter Swing Joint mit Außengewinde. Den Swing Joint gibt es in verschieden Längen. Plant hier eine entsprechende Länge abhängig von der Grabentiefe. Für das Micro Drip System braucht ihr im Grunde nur normale Anschlüsse für einen Gartenschlauch. Für den Perlschlauch nehmt noch einen Druckminderer.

Ihr benötigt zur Prüfung der Dichtigkeit noch eine PE-Fitting-Endkappe.

Material für Wasserschaltung

Zur Stromversorgung der Ventile nehmt entweder einen Klingeltrafo oder jede andere 24 V AC Stromversorgung.  Achtet unbedingt auf die richtige Stromversorgung der Ventile. In diesem Beitrag sollte alles richtig verlinkt sein, prüft aber noch mal, ob sich nichts geändert hat (denkt immer an AC/DC!).  Die Stromversorgung führt ihr nun an freie Schaltaktor – Ausgänge. Ich habe meine Lösung mit KNX Schaltaktor nun abgelöst. Empfehlen kann ich den GreenIQ Smart Garden Hub. Im Beitrag Smart Home Garten GreenIQ Smart Garden Hub ist beschrieben wie ihr diesen montiert und installiert.

Hilfreiches Montagematerial

Für ein paar Euro mehr, gibt es noch gute Werkzeuge. Spart nicht an der falschen Ecke. Das Schneiden des  PE-Rohr geht ratzfatz mit einer PVC-Rohr-Schere. Das verbinden und vermeiden von Schwielen an den Händen geht wunderbar mit dem PE-Fitting-Montagesschlüssel. Falls ihr keine Spaten habt, kann ich diesen Spaten empfehlen. Damit klappt die Arbeit wunderbar.

Automatische Gartenbewässerung – Die Umsetzung

Nun geht es an die Arbeit. Ihr stecht nun entlang der vorher geplanten Gräben den Rasen aus. Legt die Grassoden nebenbei auf die eine Seite. Auf die andere packt die Erde. Grabt eine entsprechende Tiefe. Ich habe bei mir ca. 40 cm tief verlegt, da ich die Leitungen zum Winter ausblase. Frostfrei verlegen könnt ihr in unserer Klimazone bei 80 cm. Eine weitere Alternative sind Entwässerungsventile. Ich habe drauf verzichtet,  da unser Grundstück starke Schwankungen in der Höhe hat und ich mir nicht sicher war wo der tiefste Punkt ist. Beim Ausblasen mittels Kompressor bin ich absolut sicher. Nun werden die Adern der automatischen Gartenbewässerung verlegt. Legt das PE-Rohr entlang der Gräben und schneidet es auf die nötige Länge. Das geschnittene Rohr wird nun entsprechend mit den PE-Fitting 90 Grad verbunden.

Wurde alles verlegt,  lasst das Rohr voll Wasser laufen,  bis es am Ende rauskommt. Verschließt das Ende mit einer PE-Fitting Endkappe  Es wird nun getestet,  ob alles Dicht ist. Geht die Verbindungen nacheinander ab und fühlt, ob das Rohr an der Verbindung nass ist. Falls es Nass ist, prüft die Verbindung und setzt ggf.  neu an.  Ist alles dicht, wird nun das PE-Fitting 90 Grad 3/4 Zoll Innengewinde mit dem Hunter Swing Joint und dieses mit dem Versenkregner verbunden. Beachtet hierbei, dass das PE-Rohr je nach Tiefe nach oben geführt werden muss.  Die Feinjustierung macht ihr bequem mit dem Swing Joint. Dieser lässt sich in der Höhe etwas variieren.

Nun füllt ihr alles wieder zu und verdichtet die Erde. Am Ende die Grassoden wieder einlegen. Bei den Versenkregnern bietet sich eine Kiesschicht oder Steine, damit die Regner nicht sofort zuwachsen. Falls Euch Steine beim Aufgraben auffallen, sammelt diese raus. Ansonsten kann beim Verdichten das Rohr beschädigt werden und ihr könnt diese ggf. für die Regner nutzen..

Als letztes wird nun der PE Verteiler mit dem PE-Rohr, den PE-Fittings, dem montierten Kugelhahn verbunden. Zur Wandmontage der Verteiler eignen sich Rohrschellen. Zum Schluss werden die Hunter-Ventile über die Aktoren mit Strom versorgt. Mehr ist es im Grunde nicht.

Automatischen Gartenbewässerung – Die Nutzung

Automatische Gartenbewässerung – Logiken

Über eigene Logiken könnt ihr die Smart Home Gartenbewässerung automatisieren. Vorstellbar sind folgende Logiken.

  1. Integration eines Feuchtigkeitssensor
  2. Logiken mit Bezug zur Temperatur und dem letzten Regentag. Aktivierung bis zum nächsten Regentag.
  3. manuelle Aktivierung zu bestimmten Zeit in einer bestimmten Dauer an heißen Tagen.

Automatische Gartenbewässerung – Wartung

Ich gebe zu ganz ohne Aufwand geht es nicht, da wir in frostigen Regionen leben. Zwei Mal im Jahr (Frühjahr, Herbst) muss auch ich ran. Aber die Schritte und der Aufwand halten sich in Grenzen.

Im Frühjahr
– Haupthahn auf
– Leitungen mit Wasser füllen
– Sprenger einbauen
– Hochbeete bestücken

Im Herbst
– Sprenger abbauen
– Hochbeete abbauen
– Leitungen entwässern per Kompressor

Ansonsten heißt es entspannen und Eure automatische Gartenbewässerung genießen .

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